Zombieromane sind relativ rar gesät und auch selten wirklich gut. Tony Mochinskis Eden macht hier eine große Ausnahme.
Immer wenn ich durch Buchhandlungen schlender und nach Horrorromanen suche, stoße ich fast ausschließlich auf Vampir-Liebesgeschichten á la Twilight. Da ich allerdings gerne „richtige“ Horrorgeschichten lese bleibt meist nur das Internet zum stöbern. Dadurch hatte ich auch Eden gefunden. Eden ist eine Menschenbastion in einer Welt voller Zombies. Dass der Autor etwas von Zombies versteht merkt man deutlich, sodass es für mich als eingefleischten Zombiefan eine wahre Freude war, das Buch zu lesen. Mochinski schwafelt nicht herum und versucht auch keine Liebesschnulze einzubauen. Die Zombieseuche ist für die noch nicht Infizierten der blanke Horror, der schneller vorbei sein kann, als man möchte – mit einem Biss.
Eden ist nicht chronologisch aufgebaut. Wie ein großes Puzzle springt der Autor immer wieder in verschiedene Zeitphasen der Geschichte. Geht es im einen Kapitel noch um Eden und die Menschen selber, geht es im nächsten Kapitel um die Phase der ersten Ansteckung. Die nicht-chronologische Abfolge ist zwar gewöhnungsbedürftig, schadet aber der Story selbst keinesfalls. Im Gegensatz zu anderen Romanen im Horrorbereich geht es bei Eden allerdings eher deftig zu. Da werden Organe rausgerissen, Köpfe explodieren und Blut spritzt en mass – ganz klassisch wie es mit Zombies sein sollte.
Ich hatte anfangs befürchtet, dass Eden ein bißchen zu soft ist. War zum Beispiel bei David Moodys Herbst: Anfang der Horror lediglich angedeutet und die Zombies eigentlich auch kaum gewalttätig waren, sind sie bei Eden umso mehr. So wie man sie kennt und liebt: langsam, dumpf, aber ewig hungrig. Und genau das ist auch, was Eden zeigen soll: Man kann der Zombie Apokalypse nicht entkommen, man kann lediglich versuchen so lange wie möglich zu überleben.
Alles in allem ist Eden ein sehr empfehlenswerter Zombieroman, teils blutig, teils spannend, leider teils auch vorhersehbar. Die nicht chronologische Reihenfolge mag zwar etwas verwirren, tut der Spannung und Action allerdings keinen Abbruch.
Wer neugierig geworden ist, kann sich das Buch übrigens hier bestellen:
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